



Informationen zur Umgebung
Unterschächen liegt an der Klausenpassstrasse im Schächental am Eingang zum Brunnital und wird abgeschirmt durch die markanten Gipfel der Gross Windgällen im Süden, im Südosten sind es das Schärhorn und der Clariden.
Unterschächen auf einer Höhe von 1020 m ü. M. ist flächenmässig die fünftgrösste Urner Gemeinde. Als typische alemannische Streusiedlung ist der eigentliche Dorfkern nicht besonders ausgeprägt, und die Heimwesen sind weit verstreut bis in oberste Hanglagen auf rund 1700 m ü. M.
Die Umgebung von Unterschächen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Schönheiten der Alpen zu erleben. Die drei Seilbahnen Ribi-Wannelen, Äsch-Oberalp und Brunnital-Sittlisalp erschliessen schnell und bequem die herrliche Schächentaler Bergwelt.
Von Unterschächen führt eine reizvolle Wanderung auf die Brunnialp. Das Brunnital, ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Touren, ist Wildschutzgebiet und begeistert durch eine reiche Alpenflora und -fauna. Der alte Klausenweg führte ursprünglich von Unterschächen über Äsch und die Balmwand zum Pass. Die Alp Äsch mit dem eindrücklichen Stäu-benfall, der vom Griessfirn über 100 Meter zu Tal stürzt, gehört zu den schönsten Orten in den Schweizer Alpen.
An der Klausenpassstrasse, auf 1276 m ü. M. oberhalb von Unterschächen, liegt Urigen. Beim Hotel Posthaus wurden während der Postkutschenzeit die Pferde gewechselt, und in Urigen legten später auch die Autobusse einen Mittagshalt ein.
Geschichte
Unterschächen wird schon im 13. Jahrhundert als Genosssame von Spiringen erwähnt. Zwischen 600 und 700 n. Chr. war Unterschächen von Alemannen in Besitz genommen worden. Flurnamen weisen aber darauf hin, dass hier bereits früher eine romanische Bevölkerung ansässig gewesen sein musste. 1687 trennte sich Unterschächen von Spiringen und wurde zur selbstständigen Pfarrei und Gemeinde.
Ein besonderes Kapitel in der Geschichte von Unterschächen bildet das «Heilbad zu Unterschächen», das 1414 entdeckt wurde. Diese Heilquelle eingangs des Brunnitals erlangte im 17. und 18. Jahrhundert ihre grösste Bedeutung. Der durchschlagende Erfolg blieb aber aus, und 1811 wurden Teile der Heilbadanlage abgerissen. Heute fliesst dieses Heilwasser in die Gemeindewasserversorgung.
Von Bedeutung in der neueren Geschichte Unterschächens war die Eröffnung der Klausenstrasse am 11. Juni 1900. Fast über Nacht wurde jetzt Unterschächen touristisch erschlossen, und zahlreiche Gasthäuser entlang der Klausenstrasse nahmen ihren Betrieb auf.
Bevölkerung
Unterschächen zählt rund 730 Einwohnerinnen und Einwohner. Mitte des 19. Jahrhunderts waren es 450. Interessanterweise hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde in den letzten Jahren nicht merklich verändert und ist im Gegensatz zu anderen Bergtälern des Kantons Uri sogar leicht angestiegen.
Wirtschaft
Unterschächen ist die drittgrösste Bauerngemeinde des Kantons. Trotzdem findet nur noch knapp ein Viertel der Berufstätigen ihr Auskommen in der Landwirtschaft. Für die Arbeiterschaft bestehen in der Gemeinde praktisch keine Verdienstmöglichkeiten. Der grösste Teil der Unterschächnerinnen und Unterschächner ist in den Industrie- und Gewerbebetrieben in Altdorf und Umgebung beschäftigt.
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Theodul liegt malerisch und weit herum sichtbar auf dem Bielenhügel. Sie wurde 1681 erbaut und 1770 durch Stuckaturen und Malereien verschönert. Reizvoll ist das 1701 eingeweihte Beinhaus mit seinen barocken Bild- und Textmalereien.
Zu den kirchlichen Sehenswürdigkeiten gehören auch die Wegkapelle St. Josef auf der Ribi , die auf 1580 datierte St.-Anna-Kapelle zu Schwanden und die barocke Badkapelle am Weg ins Brunnital.
Charakteristisch und interessant sind auch verschiedene Weiler und Streusiedlungen. Dazu gehören das Ortsbild von Unterschächen, die Sonderallmend Ob den Hegen und die Alpweiler Niederlammerbach , Wannelen und Äsch .
Der barocke Hof Bodenbergli ist ein typi-sches Schächentaler Bauernhaus mit Speicher und «Nytler», dem Kalt- oder Milchkeller.
Ein Kulturdenkmal ist die über 200 Jahre alte Bielen-Säge am Weg ins Brunnital. Auf Voranmeldung kann die Bielensäge in Betrieb besichtigt werden. Interessante Einblicke ins Älplerleben und die Käseherstellung bietet das Alphüttenmuseum auf der Oberalp.
Das Hotel Posthaus Urigen diente während der Postkutschenzeit über den Klausen als Pferdewechselstelle. Das Haus ist im Schweizerhausstil gebaut. Dieser ist im Volksmund auch als «Laubsägelistil» bekannt.
